|
14.09.2021: Seit 20 Jahren für ABT Sportsline eine
Reise wert: die DTM in den Niederlanden |
|
Über 800 Kilometer trennen Kempten vom
berühmt-berüchtigten „Temple of Speed“ in Assen in der
niederländischen Provinz Drenthe, der am kommenden Wochenende
Schauplatz des drittletzten DTM-Wochenendes der Saison ist
(Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr live in SAT.1 und auf
ran.de). Trotz der weiten Anreise ist die Vorfreude im Team ABT
Sportsline immer besonders groß, wenn die DTM-Rennen in den
Niederlanden anstehen. |
Seit 20 Jahren sind die Niederlande ein fester Bestandteil des
DTM-Kalenders – von 2001 bis 2018 in Zandvoort an der
Nordseeküste, seit 2019 in Assen, der berühmten
Motorrad-Rennstrecke, die auch Garant für spektakuläre
Autorennen ist. Die „Fernreisen“ zur DTM in den Niederlanden
haben sich für die Mannschaft um Hans-Jürgen Abt und Thomas
Biermaier fast immer gelohnt: Nur zweimal kam sie bisher ohne
Pokale zurück ins Allgäu.
Die stolze Bilanz von ABT Sportsline in den Niederlanden: 27
Podien bei 26 Rennen. Acht Siege. 2008 ein historischer
Vierfacherfolg – und last but not least der emotionale erste
Titelgewinn in der DTM als Privatteam am 29. September 2002.
Schon der erste Zandvoort-Einsatz in der Saison 2001 hat einen
festen Platz in der Geschichte des Unternehmens: Hans-Jürgen
Abts Bruder Christian verpasste in einem spektakulären Rennen
nur knapp seinen ersten Sieg in der DTM. Von der Pole-Position
aus führte er das Feld mit dem kompakten Abt-Audi TT-R bis
wenige Hundert Meter vor dem Ziel an, ehe sich Mercedes-Pilot
Uwe Alzen in der letzten Runde mit einem robusten Manöver an Abt
vorbeipresste. Nach der Zieldurchfahrt folgten hitzige
Diskussionen.
2002 feierte Mattias Ekström mit ABT Sportsline den ersten
seiner insgesamt vier Zandvoort-Siege. Es war gleichzeitig der
erste Erfolg des Schweden in der DTM. Doch das war nur
nebensächlich, denn Laurent Aiello holte an jenem Tag vorzeitig
den DTM-Titel und ließ damit einen Traum wahr werden: Als
kleines Privatteam hatte ABT Sportsline mit einem in Eigenregie
entwickelten Fahrzeug die DTM gewonnen und dabei sensationell
die Werksteams von Mercedes und Opel geschlagen.
Zandvoort war auch in der Folge fast immer ein gutes Pflaster
für ABT Sportsline – auch dank der grundsätzlichen Philosophie
des Audi A4 DTM, der wie gemacht war für den Dünenkurs. Und die
ABT Mannschaft holte wie üblich das Maximum aus den
Möglichkeiten – ähnlich wie in der DTM 2021 mit dem Audi R8 LMS.
Unvergessen ist Zandvoort 2008: Damals holte ABT Sportsline mit
seinen vier Audi A4 DTM die ersten vier Plätze. Zwei der Piloten
waren die heutigen SAT.1-DTM-Experten Timo Scheider und Martin
Tomczyk.
Tomczyk siegte 2007 für ABT Sportsline in den Niederlanden,
Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen 2006. 2011 feierte Mike
Rockenfeller in Zandvoort im Team ABT Sportsline seinen ersten
Sieg in der DTM. Auch für „Rocky“ waren die Niederlande immer
eine Reise wert: 2013 krönte er sich in Zandvoort vorzeitig zum
DTM-Champion. 2019 gewann er in Assen mit einer gewagten
Strategie, die seinen Ruf als „Reifenflüsterer“ untermauerte.
Die Reifen spielten in der kurzen Class-1-Ära der DTM in Assen
eine entscheidende Rolle.
Ein DTM-Rennen in den Niederlanden kostete ABT Sportsline aber
auch einen weiteren möglichen DTM-Fahrertitel: 2016 wurde gegen
Edoardo Mortara in Zandvoort von der Rennleitung eine
Durchfahrtstrafe wegen einer angeblichen Verletzung der
Slow-Zone-Regeln verhängt. Noch am selben Abend räumte die
Rennleitung Unstimmigkeiten im offiziellen GPS-System ein.
Mortara verlor dennoch mindestens acht Punkte. Am Saisonende
fehlten dem Italiener nur vier Punkte auf Meister Marco
Wittmann.
In Assen hat die DTM bisher vier Rennen absolviert. Jedes Mal
stand mindestens ein Fahrer von ABT Sportsline auf dem Podium.
2020 feierte das Team sogar zwei Doppelpodien und am Samstag den
ersten DTM-Triumph von Robin Frijns. Die charmante Folge: Am
Sonntag stand Maike Frik in der Startaufstellung als „Grid-Girl“
vor dem Auto ihres Lebensgefährten. Trotz starken Regens löste
Maike, im vergangenen Jahr für die Organisation im Team ABT
Sportsline zuständig, damit ein Versprechen ein, das sie ihrem
Liebsten für den ersten Sieg in der DTM gemacht hatte.
Wasser spielte auch bei einem anderen Erfolg von ABT Sportsline
in den Niederlanden eine Rolle: Martin Tomczyk gewann 2006 mit
der von den ABT Mechanikern gebauten „Abt Allgäu IV“ ein von
Audi organisiertes Papierboot-Rennen, bei dem
Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen unterging und anschließend
meinte, das Wort „Untersteuern“ habe eine ganz neue Bedeutung
bekommen ...
Untergehen ist für das Team ABT Sportsline nach dem zuletzt
schwierigen Wochenende auf dem Red Bull Ring kein Thema. Für
Kelvin van der Linde geht es bei seiner Assen-Premiere darum,
die Führung in der Fahrerwertung ein weiteres Mal zu
verteidigen. In der Teamwertung möchte ABT Sportsline zurück an
die Tabellenspitze.
Stimmen vor den DTM-Rennen in Assen
Thomas Biermaier (Teamchef Team ABT Sportsline): „Jeder im Team
hofft, dass der Red Bull Ring eine Ausnahme war und wir ab Assen
wieder bei allen Rennen in der Lage sind, mit dem Audi R8 LMS um
Siege zu kämpfen. Für Kelvin und Sophia ist Assen Neuland. Aber
beide haben im Simulator trainiert und Mike und unsere
Ingenieure konnten den beiden wertvolle Tipps geben. Assen ist
eine schwierige Strecke, auf der wir in den letzten beiden
Jahren mit den Class-1-Autos gut aussortiert waren. Ich bin
überzeugt, dass wir das auch dieses Mal sein werden. Wir freuen
uns sehr auf das Wochenende. Die Niederlande sind ein wichtiger
Markt für ABT. Wir haben dort einen erfolgreichen
Vertriebspartner und viele Fans und Kunden, die uns bestimmt die
Daumen drücken werden.“
Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS #3): „Das schwierigste
DTM-Wochenende des Jahres haben wir hinter uns. Deshalb ist die
Vorfreude auf Assen groß. Assen ist eine neue Strecke für mich.
Ich habe mich im Simulator intensiv vorbereitet und hoffe, dass
ich es am Rennwochenende umsetzen kann. Mein Bruder Sheldon hat
dort im letzten Jahr seinen ersten Sieg in der DTM gefeiert. Er
hat mir gute Tipps gegeben. Ich denke, Assen ist eine gute
Strecke für uns.“
Mike Rockenfeller (ABT Audi R8 LMS #9): „Ich freue mich extrem
auf Assen. Ich bin schon immer gerne DTM in den Niederlanden
gefahren – in Zandvoort genauso wie in den letzten Jahren in
Assen. Die Strecke ist fahrerisch und technisch sehr
anspruchsvoll. Auch sehr schnell. Das Überholen ist nicht ganz
so leicht, aber möglich. In den vergangenen Jahren hatten wir
dort immer mit Reifenverschleiß zu kämpfen. Ich gehe davon aus,
dass das in diesem Jahr etwas weniger wird, aber noch immer ein
Thema ist. Das heißt, man braucht ein Auto, das gut zum Reifen
ist. Nach dem für mich enttäuschenden Wochenende in Spielberg
hoffe ich, am Samstag und am Sonntag um den Sieg kämpfen zu
können.“
Sophia Flörsch (ABT Audi R8 LMS #99): „Ich war noch nie in
Assen, dementsprechend wird es dahingehend herausfordernd. Ich
kenne die Strecke nur vom Simulator. Ich bin relativ viel
gefahren, um mich vorzubereiten und weiß, wo es langgeht. Ich
habe mir auch viele Videos angeschaut. Ich freue mich auf jeden
Fall auf das Wochenende. Es sind ja wieder Fans an der
Rennstrecke erlaubt und es wird für mich hoffentlich da
losgehen, wo wir am Red Bull Ring in Rennen 2 aufgehört haben.“
Wussten Sie, dass ...
… Kelvin van der Linde zwischen Spielberg und Assen mit einem
Audi R8 LMS beim 6-Stunden-Rennen auf der
Nürburgring-Nordschleife im Einsatz war?
... Sophia Flörsch mehrere Auftritte auf der IAA Mobility in
München hatte und auch Mike Rockenfeller am Sonntag auf der IAA
zu Gast war?
... Mike Rockenfeller am Montag nach Spielberg ein Rennen der
RCCO E-Sport Series mit dem 1.000 PS starken elektrischen eX
ZERO gewann?
|
© Foto und Text: Audi Kommunikation Motorsport |
|
|